„Schlacht bei Malojaroslawez“ – Versionsunterschied

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Die '''Schlacht bei Malojaroslawez''' fand am {{JULGREGDATUM|24|10|1812}} während des [[Napoleon Bonaparte|napoleonischen]] [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzuges]] statt.
Die '''Schlacht bei Malojaroslawez''' fand am {{JULGREGDATUM|24|10|1812}} während des [[Napoleon Bonaparte|napoleonischen]] [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzuges]] statt. Es gelang dabei den Russen unter Fürst Kutusow der französischen Hauptarmee unter Kaiser Napoleon den geplanten Marsch auf [[Kaluga]] zu verlegen und ihn zum Rückzug über [[Moschaisk]] zu zwingen.


== Vorgeschichte ==
Das 4. französische [[Korps]] (13., 14., 15. [[Division (Militär)|Division]]), bestehend aus Franzosen, Italienern, Kroaten und Spaniern, konnte die Angriffe der [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Kräfte]] unter General [[Dmitri Sergejewitsch Dochturow|Dochturow]] zurückschlagen, was einen taktischen Erfolg der [[Grande Armée]] bedeutete. Zeitgleich mit der Schlacht um die Kleinstadt [[Malojaroslawez]], die die französischen Kräfte band, gelang es der Russischen Armee unter [[Michail Illarionowitsch Kutusow|Kutusow]] jedoch, ihre Hauptkräfte in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor der 50 Kilometer südlich gelegenen Gouvernementshauptstadt [[Kaluga]] zu verlegen. Nach zweitägigem Zögern kam die französische Führung zu dem Schluss, dass ein Vordringen nach Kaluga und weiter in die südlichen Provinzen nur um den Preis eines neuen „[[Schlacht von Borodino|Borodino]]“ zu erreichen sei. Statt sich also wie erhofft in Kaluga verproviantieren zu können, entschied man sich für einen Rückzug über [[Borowsk]] und [[Wereja]] nach [[Moschaisk]], um sich dort mit den aus Moskau eintreffenden Truppen unter Marschall [[Édouard Adolphe Mortier|Mortier]] zu vereinigen.
Die schlechter werdende Versorgungslage der französischen [[Grande Armée]] sowie die katas­trophalen hygienischen Bedingungen zwangen Kaiser [[Napoleon I.|Napoleon]] am 19. Oktober zur Räumung von Moskau. Große Teile seiner Truppen litten an Fiebererkrankungen und an der Ruhr, so das beim Ausmarsch nur mehr aus etwa 95 000 Soldaten kampffähig waren. In der Stadt verblieb die Junge Garde unter Marschall [[Édouard Adolphe Mortier|Mortier]] als Nachhut und zur Sicherung des Abmarsches zurück. Napoleon marschierte in Richtung Südwest um Gebiete zu erreichen, die noch nicht vom Krieg ausgezogen waren. Der russische Oberbefehlshaber Fürst [[Michail Kutusow|Kutusow]] versuchte dies jedoch zu verhindern und befahl seinem VI. Korps unter General [[Dmitri Sergejewitsch Dochturow|Dochturow]] den Vormarsch der Franzosen auf Kaluga zu verhindern.


== Verlauf ==
Somit verlor die Grande Armée mit der Schlacht bei Malojaroslawez endgültig die Initiative und war gezwungen, sich über die bereits im Sommer geplünderte und verwüstete Route über [[Smolensk]] zurückzuziehen, was einen strategischen Erfolg für die Russische Armee ausmachte. Die ohnehin schwierige Versorgungslage für die Franzosen wurde somit noch kritischer und führte in Folge zu hohen Verlusten, die letztendlich das Schicksal der Armee während ihres Russlandfeldzuges besiegelten. In diesem Sinne wird die Schlacht bei Malojaroslawez als {{"|Kulminationspunkt im Kampf um die strategische Initiative im weiteren Kriegsverlauf|Quelle={{Literatur|Autor=Fritz Straube, Wilhelm Zeil|Titel=Geschichte Russlands 1789 – 1861 : Der Feudalismus in der Krise|Ort=Vaduz|Verlag=Topos|Jahr=1978|Seiten=67}}|ref=ja}} bewertet, den die Russische Armee zu ihren Gunsten entscheiden konnte.
Das 4. französische [[Korps]] unter dem [[Vizekönig]] von Italien [[Eugene de Beauharnais]] (13., 14., 15. [[Division (Militär)|Division]]), bestehend aus Franzosen, Italienern, Kroaten und Spaniern, konnte die Angriffe der [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Kräfte]] unter General Dochturow zurückschlagen, was einen taktischen Erfolg der [[Grande Armée]] bedeutete. Zeitgleich mit der hin- und her wogenden Schlacht um die Kleinstadt [[Malojaroslawez]], die die französischen Kräfte band, gelang es der Russischen Armee unter [[Michail Illarionowitsch Kutusow|Kutusow]] jedoch, ihre Hauptkräfte in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor der 50 Kilometer südlich gelegenen Gouvernementshauptstadt [[Kaluga]] zu verlegen. Nach zweitägigem Zögern kam die französische Führung zu dem Schluss, dass ein Vordringen nach Kaluga und weiter in die südlichen Provinzen nur um den Preis eines neuen „[[Schlacht von Borodino|Borodino]]“ zu erreichen sei.

== Folgen ==
Statt sich wie erhofft in Kaluga verproviantieren zu können, entschied sich Napoleon für einen Rückzug über [[Borowsk]] und [[Wereja]] nach [[Moschaisk]], um sich dort mit den aus Moskau eintreffenden Truppen unter Marschall Mortier zu vereinigen. Somit verlor die Grande Armée endgültig die Initiative und war gezwungen, sich über die bereits im Sommer geplünderte und verwüstete Route über [[Smolensk]] zurückzuziehen, was einen strategischen Erfolg für die Russische Armee ausmachte. Die ohnehin schwierige Versorgungslage für die Franzosen wurde somit noch kritischer und führte in Folge zu hohen Verlusten, die letztendlich das Schicksal der Armee während ihres Russlandfeldzuges besiegelten. In diesem Sinne wird die Schlacht bei Malojaroslawez als {{"|Kulminationspunkt im Kampf um die strategische Initiative im weiteren Kriegsverlauf|Quelle={{Literatur|Autor=Fritz Straube, Wilhelm Zeil|Titel=Geschichte Russlands 1789 – 1861 : Der Feudalismus in der Krise|Ort=Vaduz|Verlag=Topos|Jahr=1978|Seiten=67}}|ref=ja}} bewertet, den die Russische Armee zu ihren Gunsten entscheiden konnte.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 12. Juni 2015, 21:08 Uhr

Schlacht bei Malojaroslawez
Teil von: Napoléons Russlandfeldzug

Fiktives Gemälde von Peter von Hess
Datum 24. Oktober 1812
Ort Malojaroslawez, Russland
Ausgang taktischer Sieg der Französischen Armee
Folgen strategischer Sieg der Russischen Armee[1]
Konfliktparteien

Frankreich 1804 Frankreich

Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Befehlshaber

Frankreich 1804 Napoleon Bonaparte
Frankreich 1804 Eugène de Beauharnais

Russisches Kaiserreich 1721 Michail Kutusow,
Russisches Kaiserreich 1721 Dmitri Dochturow

Truppenstärke

20.000 Mann

15.000 Mann - 25.000 Mann

Verluste

5.000 Mann

6.000 Mann

Schlacht bei Malojaroslawez (Europa)
Schlacht bei Malojaroslawez (Europa)
Schlacht bei Malojaroslawez
Lage des Schlachtfeldes

Die Schlacht bei Malojaroslawez fand am 12. Oktoberjul. / 24. Oktober 1812greg. während des napoleonischen Russlandfeldzuges statt. Es gelang dabei den Russen unter Fürst Kutusow der französischen Hauptarmee unter Kaiser Napoleon den geplanten Marsch auf Kaluga zu verlegen und ihn zum Rückzug über Moschaisk zu zwingen.

Vorgeschichte

Die schlechter werdende Versorgungslage der französischen Grande Armée sowie die katas­trophalen hygienischen Bedingungen zwangen Kaiser Napoleon am 19. Oktober zur Räumung von Moskau. Große Teile seiner Truppen litten an Fiebererkrankungen und an der Ruhr, so das beim Ausmarsch nur mehr aus etwa 95 000 Soldaten kampffähig waren. In der Stadt verblieb die Junge Garde unter Marschall Mortier als Nachhut und zur Sicherung des Abmarsches zurück. Napoleon marschierte in Richtung Südwest um Gebiete zu erreichen, die noch nicht vom Krieg ausgezogen waren. Der russische Oberbefehlshaber Fürst Kutusow versuchte dies jedoch zu verhindern und befahl seinem VI. Korps unter General Dochturow den Vormarsch der Franzosen auf Kaluga zu verhindern.

Verlauf

Das 4. französische Korps unter dem Vizekönig von Italien Eugene de Beauharnais (13., 14., 15. Division), bestehend aus Franzosen, Italienern, Kroaten und Spaniern, konnte die Angriffe der russischen Kräfte unter General Dochturow zurückschlagen, was einen taktischen Erfolg der Grande Armée bedeutete. Zeitgleich mit der hin- und her wogenden Schlacht um die Kleinstadt Malojaroslawez, die die französischen Kräfte band, gelang es der Russischen Armee unter Kutusow jedoch, ihre Hauptkräfte in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor der 50 Kilometer südlich gelegenen Gouvernementshauptstadt Kaluga zu verlegen. Nach zweitägigem Zögern kam die französische Führung zu dem Schluss, dass ein Vordringen nach Kaluga und weiter in die südlichen Provinzen nur um den Preis eines neuen „Borodino“ zu erreichen sei.

Folgen

Statt sich wie erhofft in Kaluga verproviantieren zu können, entschied sich Napoleon für einen Rückzug über Borowsk und Wereja nach Moschaisk, um sich dort mit den aus Moskau eintreffenden Truppen unter Marschall Mortier zu vereinigen. Somit verlor die Grande Armée endgültig die Initiative und war gezwungen, sich über die bereits im Sommer geplünderte und verwüstete Route über Smolensk zurückzuziehen, was einen strategischen Erfolg für die Russische Armee ausmachte. Die ohnehin schwierige Versorgungslage für die Franzosen wurde somit noch kritischer und führte in Folge zu hohen Verlusten, die letztendlich das Schicksal der Armee während ihres Russlandfeldzuges besiegelten. In diesem Sinne wird die Schlacht bei Malojaroslawez als „Kulminationspunkt im Kampf um die strategische Initiative im weiteren Kriegsverlauf“ (Fritz Straube, Wilhelm Zeil: Geschichte Russlands 1789 – 1861 : Der Feudalismus in der Krise. Topos, Vaduz 1978, S. 67.)Vorlage:": Ungültiger Wert: ref= bewertet, den die Russische Armee zu ihren Gunsten entscheiden konnte.

Einzelnachweise

  1. Vasilʹev (2002), s. Literatur

Literatur

  • Aleksej Vasilʹev: Sraženie za Malojaroslavec 12 oktjabrja 1812 goda. In: Ot Tarutino do Malojaroslavca. K 190-letiju Malojaroslaveckogo sraženija. Zolotaja alleja, Kaluga 2002, ISBN 5-7111-0343-1 (Die Schlacht um Malojaroslawez am 12. Oktober 1812. In: Von Tarutino bis Malojaroslawez. Zum 190. Jahrestag der Schlacht von Malojaroslawez; russisch).