„Schnellroda“ – Versionsunterschied

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Schnellroda gehörte bis 1815 zum [[Wettiner|wettinischen]], später [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsischen]] [[Amt Freyburg]].<ref>[[Karlheinz Blaschke]], [[Uwe Ulrich Jäschke]]: ''Kursächsischer Ämteratlas.'' Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S.&nbsp;34&nbsp;f.</ref> Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem [[Landkreis Querfurt|Kreis Querfurt]] im [[Regierungsbezirk Merseburg]] der [[Provinz Sachsen]] zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.<ref>[http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?sachsen_provinz/querfurt.htm Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900]</ref> Schnellroda wurde 1974 zu Albersroda eingemeindet.
Schnellroda gehörte bis 1815 zum [[Wettiner|wettinischen]], später [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsischen]] [[Amt Freyburg]].<ref>[[Karlheinz Blaschke]], [[Uwe Ulrich Jäschke]]: ''Kursächsischer Ämteratlas.'' Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S.&nbsp;34&nbsp;f.</ref> Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem [[Landkreis Querfurt|Kreis Querfurt]] im [[Regierungsbezirk Merseburg]] der [[Provinz Sachsen]] zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.<ref>[http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?sachsen_provinz/querfurt.htm Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900]</ref> Schnellroda wurde 1974 zu Albersroda eingemeindet.


Die Kirche besitzt einen frühgotischen Turm mit gekuppelten Schallöffnungen. Zum barock erneuerten Schiff öffnet sich vom Turm aus ein Spitzbogen. Aus dem Jahr 1720 stammt die ehemalige Herrschaftsloge, der hölzerne Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Schnellroda verfügt über einen Landgasthof, einen Kindergarten und ein pyramidenförmiges Kriegerdenkmal, das 2003 renoviert wurde. Wie auch im benachbarten Albersroda, erhebt sich mitten im Ort ein markanter Wasserturm. Nach der [[Bodenreform#Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945|Bodenreform]] 1945 entstanden Neubauernstellen an der Hauptstraße und an der Müchelstraße am östlichen Ortsrand. Die [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] Steigra betrieb in Schnellroda Schweinemast und -zucht wie auch Bullenmast und Pferdezucht. zudem hatte die LPG Plfanzenproduktion Abersroda ihren Sitz im Ort.
Die Kirche besitzt einen frühgotischen Turm mit gekuppelten Schallöffnungen. Zum barock erneuerten Schiff öffnet sich vom Turm aus ein Spitzbogen. Aus dem Jahr 1720 stammt die ehemalige Herrschaftsloge, der hölzerne Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Schnellroda verfügt über einen Landgasthof, einen Kindergarten und ein pyramidenförmiges Kriegerdenkmal, das 2003 renoviert wurde. Wie auch im benachbarten Albersroda, erhebt sich mitten im Ort ein markanter Wasserturm. Nach der [[Bodenreform#Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945|Bodenreform]] 1945 entstanden Neubauernstellen an der Hauptstraße und an der Müchelstraße am östlichen Ortsrand. Die [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] Steigra betrieb in Schnellroda Schweinemast und -zucht wie auch Bullenmast und Pferdezucht. Zudem hatte die LPG Plfanzenproduktion Abersroda ihren Sitz im Ort.


Seit 2002 ist das Rittergut Sitz und Veranstaltungsort des ''[[Institut für Staatspolitik]]'' mit seinen [[Neue_Rechte|neurechten]] Organen, dem ''[[Verlag Antaios]]'' und der [[Institut für Staatspolitik|''Zeitschrift Sezession'']]. Das Vereins- und Dorfleben ist organisiert im „Traditionsverein“, der Musikkapelle und dem „Traktorklub“. Höhepunkte im Dorfjahr sind neben den kirchlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern vor allem das „Pfingstbier“ (mit ungebrochener 287-jähriger Tradition), der Erntedank sowie das den Hauseigentümern vorbehaltene Heringsessen am Faschingsdienstag.
Seit 2002 ist das Rittergut Sitz und Veranstaltungsort des ''[[Institut für Staatspolitik]]'' mit seinen [[Neue_Rechte|neurechten]] Organen, dem ''[[Verlag Antaios]]'' und der [[Institut für Staatspolitik|''Zeitschrift Sezession'']]. Das Vereins- und Dorfleben ist organisiert im „Traditionsverein“, der Musikkapelle und dem „Traktorklub“. Höhepunkte im Dorfjahr sind neben den kirchlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern vor allem das „Pfingstbier“ (mit ungebrochener 287-jähriger Tradition), der Erntedank sowie das den Hauseigentümern vorbehaltene Heringsessen am Faschingsdienstag.

Version vom 21. Dezember 2016, 17:59 Uhr

Schnellroda
Gemeinde Steigra
Koordinaten: 51° 18′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 51° 17′ 42″ N, 11° 42′ 46″ O
Höhe: 204 m
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Eingemeindet nach: Steigra
Postleitzahl: 06268
Vorwahl: 034632

Schnellroda ist ein Ortsteil der Gemeinde Steigra im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Die Eingemeindung erfolgte mit Wirkung vom 1. Januar 2010 gemeinsam mit der aufgelösten Gemeinde Albersroda, in die Steigra 1974 eingemeindet worden war.

Geschichte

Kirche in Schnellroda
Wasserturm in Schnellroda, von 1902 bis 1975 in Betrieb

Schnellroda liegt ca. 700 Meter nördlich von Albersroda und wurde 1142 als Snellendorf (= Siedlung eines Snello) erstmals urkundlich erwähnt.[1] Für das Jahr 1208 ist der Name Snellenrode bezeugt.[1] Der Ort gehörte ursprünglich als Bamberger Afterlehen mit dem gleichnamigen Bamberger Ministerialengeschlecht „von Schnellroda“ zu Burgscheidungen. Ort und Rittergut Schnellroda gehörten den von Kannewurf von 1497 bis 1748 und erweiterten die mittlerweile reformierte Kirche, was durch einen Gedenkstein aus dem Jahr 1665 belegt ist. Nachfolgend die Familien von Rockhausen auf Kirchscheidungen und die Grafen von der Schulenburg auf Burgscheidungen (bis 1945). Die Familie Hanse, die das Rittergut ab 1871 besaß, wurde 1945 durch die Bodenreform enteignet und verließ den Ort.

Schnellroda gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[3] Schnellroda wurde 1974 zu Albersroda eingemeindet.

Die Kirche besitzt einen frühgotischen Turm mit gekuppelten Schallöffnungen. Zum barock erneuerten Schiff öffnet sich vom Turm aus ein Spitzbogen. Aus dem Jahr 1720 stammt die ehemalige Herrschaftsloge, der hölzerne Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Schnellroda verfügt über einen Landgasthof, einen Kindergarten und ein pyramidenförmiges Kriegerdenkmal, das 2003 renoviert wurde. Wie auch im benachbarten Albersroda, erhebt sich mitten im Ort ein markanter Wasserturm. Nach der Bodenreform 1945 entstanden Neubauernstellen an der Hauptstraße und an der Müchelstraße am östlichen Ortsrand. Die LPG Steigra betrieb in Schnellroda Schweinemast und -zucht wie auch Bullenmast und Pferdezucht. Zudem hatte die LPG Plfanzenproduktion Abersroda ihren Sitz im Ort.

Seit 2002 ist das Rittergut Sitz und Veranstaltungsort des Institut für Staatspolitik mit seinen neurechten Organen, dem Verlag Antaios und der Zeitschrift Sezession. Das Vereins- und Dorfleben ist organisiert im „Traditionsverein“, der Musikkapelle und dem „Traktorklub“. Höhepunkte im Dorfjahr sind neben den kirchlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern vor allem das „Pfingstbier“ (mit ungebrochener 287-jähriger Tradition), der Erntedank sowie das den Hauseigentümern vorbehaltene Heringsessen am Faschingsdienstag.

Literatur

  • Louis Naumann: Zur Geschichte der Parochie Schnellroda-Albersroda. 1881.
  • Louis Naumann: Schnellrode-Albersrode: Aus der Ortsgeschichte. H. Sielings Buchdruckerei, 1922.
  • Hartmut Augustin: 850 Jahre Albersroda, Schnellroda, Chronik von 1142 bis 1992. Teil 1 und 2, Herausgeber Rat der Gemeinde Albersroda, 1989, DNB 945694644.
Commons: Schnellroda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Das Gebiet an der unteren Unstrut (= Werte unserer Heimat. Band 46). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1988, S. 154.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34 f.
  3. Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900