„Schrotkugelturm“ – Versionsunterschied

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== Bauwerk ==
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Die ''Bleigießerei und Maschinenfabrik Juhl & Söhne'', seit 1901 Eigentümer des Grundstücks Nöldnerstraße 15 & 16, errichtete im Jahr 1908 den rechteckigen, 38 Meter hohen Backsteinturm als Teil des Anbaus des Fabrikflügels an ihr Wohn- und Kontorgebäude. Über das Dach des Gebäudes ragt der Turm 18 Meter höher. Die Arbeitsplattform im Obergeschoss ist über 197 Stufen zu erreichen.
Die ''Bleigießerei und Maschinenfabrik Juhl & Söhne'', seit 1901 Eigentümer des Grundstücks [[Erwin Nöldner|Nöldnerstraße]] (früher Prinz-Albert-Straße) 15 & 16, errichtete im Jahr 1908 den rechteckigen, 38 Meter hohen Backsteinturm als Teil des Anbaus des Fabrikflügels an ihr Wohn- und Kontorgebäude. Über das Dach des Gebäudes ragt der Turm 18 Meter höher. Die Arbeitsplattform im Obergeschoss ist über 197 Stufen zu erreichen.


Seine Fassadengliederung ist an oberitalienische [[Geschlechterturm|Geschlechtertürme]] angelehnt.
Seine Fassadengliederung ist an oberitalienische [[Geschlechterturm|Geschlechtertürme]] angelehnt.
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== Literatur ==
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* Siegfried Zucker: ''Der Schrotkugelturm in Rummelsburg'', In: Berlinische Monatsschrift, Edition Luisenstadt, Heft 3/1994, S. 66-67
* Siegfried Zucker: ''Der Schrotkugelturm in Rummelsburg'', In: Berlinische Monatsschrift, Edition Luisenstadt, Heft 3/1994, S. 66-67
* Dr. Winfried Löschburg: ''Überbleibsel der Rummelsburg? - ein technisches Denkmal in der Nöldnerstraße''; in: Berliner Zeitung vom 20. März 1984


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 13. Oktober 2007, 19:10 Uhr

Der Schrotkugelturm im Jahr 2005

Der Schrotkugelturm ist das Wahrzeichen des Berliner Kiezes Victoriastadt. Seinen Namen hat er von der dortigen früheren Herstellung von Schrotkugeln. Ein Turm für diese Funktion wird auch Shot-Tower genannt.

Bauwerk

Die Bleigießerei und Maschinenfabrik Juhl & Söhne, seit 1901 Eigentümer des Grundstücks Nöldnerstraße (früher Prinz-Albert-Straße) 15 & 16, errichtete im Jahr 1908 den rechteckigen, 38 Meter hohen Backsteinturm als Teil des Anbaus des Fabrikflügels an ihr Wohn- und Kontorgebäude. Über das Dach des Gebäudes ragt der Turm 18 Meter höher. Die Arbeitsplattform im Obergeschoss ist über 197 Stufen zu erreichen.

Seine Fassadengliederung ist an oberitalienische Geschlechtertürme angelehnt.

Das Wohnhaus und der Turm stehen seit 1994 unter Denkmalschutz. Der Turm wurde aufgrund von umfangreichen Schäden von 1998 bis 2000 für 230.000 DM saniert. Er ist in seiner Art einzigartig im Berliner und Brandenburger Raum.

Zu den beiden regulären Veranstaltungen Lange Nacht der Museen und Tag des offenen Denkmals sowie auf Führungen des Büros für Industriekultur lässt sich der Turm besichtigen.

Ablauf der Schrotkugelherstellung

Bei der Schrotkugelherstellung wurde im obersten Turmgeschoss Blei erhitzt, bis es flüssig wurde und dann in eine Fallröhre gegossen. Im freien Fall formten sich die Bleitropfen zu runden und völlig nahtlosen Kugeln.

Beim Eintauchen in das Auffangbecken waren sie bereits wieder erstarrt. Im Auffangbecken befand sich Wasser, dem Schwefelnatrium und Öl oder Talg zugesetzt war. Dies sollte die Oxidation der Bleischrotkugeln verhindern.

Bis 1939 wurden auf diese Weise noch Bleischrotkugeln hergestellt.

Die Fenster im Turm waren nie verglast, sondern lediglich mit Holzlamellenfenstern verschlossen, sodass durch den Luftzug die Bleikugeln schneller aushärten konnten.

Literatur

  • Siegfried Zucker: Der Schrotkugelturm in Rummelsburg, In: Berlinische Monatsschrift, Edition Luisenstadt, Heft 3/1994, S. 66-67
  • Dr. Winfried Löschburg: Überbleibsel der Rummelsburg? - ein technisches Denkmal in der Nöldnerstraße; in: Berliner Zeitung vom 20. März 1984

Quellen

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