„Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen“ – Versionsunterschied

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'''Stephanie''' Josepha Friederike Wilhelmine Antonia '''von Hohenzollern-Sigmaringen''' (* [[15. Juli]] [[1837]] in [[Krauchenwies]]; † [[17. Juli]] [[1859]] in [[Lissabon]]) war eine Prinzessin von [[Hohenzollern-Sigmaringen]] und durch Heirat Königin von [[Portugal]].
'''Stephanie''' Josepha Friederike Wilhelmine Antonia '''von Hohenzollern-Sigmaringen''' (* [[15. Juli]] [[1837]] in [[Krauchenwies]]; † [[17. Juli]] [[1859]] in [[Lissabon]]) war eine Prinzessin von [[Hohenzollern-Sigmaringen]] und durch Heirat Königin von [[Portugal]].


== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:Stephanie, Queen of Portugal.jpg|miniatur|Königin Stephanie]]
[[Datei:Stephanie, Queen of Portugal.jpg|miniatur|Königin Stephanie]]
Stephanie wurde als Tochter des Fürsten [[Karl Anton (Hohenzollern)|Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen]] (1811–1885) und der [[Josephine von Baden|Josephine]] (1813–1900), Tochter des Großherzogs [[Karl Ludwig Friedrich (Baden)|Carl von Baden]], auf [[Schloss Krauchenwies]] geboren. Sie hatte fünf Geschwister, darunter der spätere König [[Karl I. (Rumänien)|Carol I. von Rumänien]] und der spanische [[Thronprätendent]] [[Leopold (Hohenzollern)|Leopold]]. Bis zu ihrer Eheschließung lebte Stephanie mit ihrer Familie in [[Düsseldorf]], wo ihr Vater, der letzte Souverän des [[Hohenzollern-Sigmaringen|Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen]], in der Funktion eines preußischen Divisionskommandeurs, in Stephanies 15. Lebensjahr, das [[Schloss Jägerhof]] als Residenz bezogen hatte. Die Prinzessin wurde künstlerisch ausgebildet unter anderem von [[Heinrich Mücke]] in Malerei und durch [[Clara Schumann]] am Klavier.
Stephanie wurde als Tochter des Fürsten [[Karl Anton (Hohenzollern)|Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen]] (1811–1885) und der [[Josephine von Baden|Josephine]] (1813–1900), Tochter des Großherzogs [[Karl Ludwig Friedrich (Baden)|Carl von Baden]], auf [[Schloss Krauchenwies]] geboren. Sie hatte fünf Geschwister, darunter der spätere König [[Karl I. (Rumänien)|Carol I. von Rumänien]] und der spanische [[Thronprätendent]] [[Leopold (Hohenzollern)|Leopold]]. Bis zu ihrer Eheschließung lebte Stephanie mit ihrer Familie in [[Düsseldorf]], wo ihr Vater, der letzte Souverän des [[Hohenzollern-Sigmaringen|Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen]], in der Funktion eines preußischen Divisionskommandeurs, in Stephanies 15. Lebensjahr, das [[Schloss Jägerhof]] als Residenz bezogen hatte. Die Prinzessin wurde künstlerisch ausgebildet unter anderem von [[Heinrich Mücke]] in Malerei und durch [[Clara Schumann]] am Klavier.
Sie heiratete am 18. Mai 1858 in Lissabon König [[Peter V. (Portugal)|Peter V. (1837–1861) von Portugal]]. Bereits im Dezember des Vorjahres hatte in Düsseldorf die Verlobung des Paares stattgefunden. Nach Portugal hatten sie ihr Bruder [[Leopold von Hohenzollern|Leopold]] und der preußische Zeremonienmeister [[Rudolf von Stillfried-Rattonitz]] begleitet. Letzterer erhielt dafür die Erhebung als Graf von Alcantara zum portugiesischen [[Grande]]n.<ref>Rudolf Graf von Stillfried-Alcántara: ''Beschreibung und Geschichte der Burg.'' Herausgegeben von Ulrich Feldhahn. Berlin-Story-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X, S. 160.</ref>
Sie heiratete am 18. Mai 1858 in Lissabon König [[Peter V. (Portugal)|Peter V. (1837–1861) von Portugal]]. Bereits im Dezember des Vorjahres hatte in Düsseldorf die Verlobung des Paares stattgefunden. Nach Portugal hatten sie ihr Bruder [[Leopold von Hohenzollern|Leopold]] und der preußische Zeremonienmeister [[Rudolf von Stillfried-Rattonitz]] begleitet. Letzterer erhielt dafür die Erhebung zum Graf von Alcantara und damit zum portugiesischen Granden.<ref>Rudolf Graf von Stillfried-Alcántara: ''Beschreibung und Geschichte der Burg.'' Herausgegeben von Ulrich Feldhahn. Berlin-Story-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X, S. 160.</ref>
[[Datei:CorvetaBartolomeuDias1859.jpg|mini|Ankunft Prinzessin Stephanies von Hohenzollern-Sigmaringen in Lissabon 1858 zu ihrer Hochzeit. ''(Gemälde von [[:pt:João Pedroso|João Pedroso]])'', im Hintergrund die [[Torre de Belém]] ]]
[[Datei:CorvetaBartolomeuDias1859.jpg|mini|Ankunft Prinzessin Stephanies von Hohenzollern-Sigmaringen in Lissabon 1858 zu ihrer Hochzeit. ''(Gemälde von [[João Pedroso]])'', im Hintergrund die [[Torre de Belém]] ]]
Stephanie starb bereits ein Jahr nach der Hochzeit, von der portugiesischen Bevölkerung tief betrauert,<ref>[[Johann Caspar Bluntschli]], [[Karl Brater|Karl Ludwig Theodor Brater]]: ''Deutsches Staats-Wörterbuch.'' Band 8: (''Peel – Russland).'' Expedition des Staats-Wörterbuchs, Stuttgart 1864, [http://books.google.com/books?id=SB0JAAAAQAAJ&dq=bibliogroup%3A%22Deutsches%20Staats-W%C3%B6rterbuch%22&hl=de&pg=PA168#v=onepage&q&f=false S. 168].</ref> im Alter von 22 Jahren an der [[Diphtherie]], was [[Peter V. (Portugal)|Peter V.]] in schwere Depressionen versetzte. Wegen ihres frühen Todes blieb die Ehe mit Peter kinderlos. Ihr Ehemann starb nur zwei Jahre nach ihr.
Stephanie starb bereits ein Jahr nach der Hochzeit, von der portugiesischen Bevölkerung tief betrauert,<ref>[[Johann Caspar Bluntschli]], [[Karl Brater|Karl Ludwig Theodor Brater]]: ''Deutsches Staats-Wörterbuch.'' Band 8: (''Peel – Russland).'' Expedition des Staats-Wörterbuchs, Stuttgart 1864, [http://books.google.com/books?id=SB0JAAAAQAAJ&dq=bibliogroup%3A%22Deutsches%20Staats-W%C3%B6rterbuch%22&hl=de&pg=PA168#v=onepage&q&f=false S. 168].</ref> im Alter von 22 Jahren an der [[Diphtherie]], was [[Peter V. (Portugal)|Peter V.]] in schwere Depressionen versetzte. Wegen ihres frühen Todes blieb die Ehe mit Peter kinderlos. Ihr Ehemann starb nur zwei Jahre nach ihr.
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== Rezeption ==
== Rezeption ==


In Düsseldorf und später auch in Lissabon war die karitativ tätige Stephanie den Menschen als „Engel der Armen“ ein Begriff. Bereits ein Jahr nach ihrem Tod wurde ihr in Düsseldorf ein Denkmal errichtet: Die Büste der Königin auf einer schwarzen Marmorsäule wurde durch den Schadowschüler [[Julius Bayerle]] geschaffen.<ref>[[Karl Baedeker]]: ''Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze, Schwarzwald, Vogesen, Haardt, Odenwald, [...].'' 14. verbesserte und vermehrte Auflage. Baedeker, Koblenz 1866, S. 338.</ref> Das [[Denkmal für die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern]] wurde 1890 durch den Bildhauer [[Josef Tüshaus]] erneuert. Der Lyriker [[Wolfgang Müller von Königswinter]] verfasste 1859 ein Gedicht, das den Tod Stephanies beklagt.
In Düsseldorf und später auch in Lissabon war die karitativ tätige Stephanie den Menschen als „Engel der Armen“ ein Begriff. Zur Erinnerung an ihre Heimat schenkten Düsseldorfer Bürger der scheidenden Prinzessin ein Album mit 25 Stadt- und Landschaftsansichten von führenden Mitgliedern der [[Düsseldorfer Malerschule]].<ref>[[Rolf Nagel (Archivar)|Rolf Nagel]]: ''Das Album der Düsseldorfer Künstler für die Königin Stephanie von Portugal (1858).'' In: ''Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins'', Band 79 (2009), S. 375</ref> Bereits ein Jahr nach ihrem Tod wurde ihr in Düsseldorf ein Denkmal errichtet: Die Büste der Königin auf einer schwarzen Marmorsäule wurde durch den Schadowschüler [[Julius Bayerle]] geschaffen.<ref>[[Karl Baedeker]]: ''Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze, Schwarzwald, Vogesen, Haardt, Odenwald, [...].'' 14. verbesserte und vermehrte Auflage. Baedeker, Koblenz 1866, S. 338.</ref> Das [[Denkmal für die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern]] wurde 1890 durch den Bildhauer [[Josef Tüshaus]] erneuert. Der Lyriker [[Wolfgang Müller von Königswinter]] verfasste 1859 ein Gedicht, das den Tod Stephanies beklagt.


Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gedenken die Schützen Düsseldorfs der Königin am Stephanientag.<ref>[http://schuetzen1316.de/stephanienbuste/ Sankt Sebastianus Schützenverein: Stephanienbüste], Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.</ref><ref>Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.): ''Das grosse Düsseldorf Lexikon'', Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0585-7, S. 682.</ref> In der Stadtmitte von Düsseldorf erinnert die Stephanienstraße (Klosterstraße bis Leopold-Straße) an die Hohenzollern, ebenso ist nach Stephanie ein Krankenhaus in Zentrum Lissabons benannt.<ref>[http://www.chlc.min-saude.pt/content.aspx?menuid=393 Hospital Dona Estefânia], Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.</ref> Düsseldorfer und Lissaboner Bürger stifteten eine Büste im heutigen [[Palácio das Necessidades|portugiesischen Außenministerium]]. Eine Gedenkplakette befindet sich an der Gartenfront von [[Schloss Jägerhof]] in Düsseldorf.
Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gedenken die Schützen Düsseldorfs der Königin am Stephanientag.<ref>[http://schuetzen1316.de/stephanienbuste/ Sankt Sebastianus Schützenverein: Stephanienbüste], Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.</ref><ref>Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.): ''Das grosse Düsseldorf Lexikon'', Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0485-7, S. 682.</ref> In der Stadtmitte von Düsseldorf erinnert die Stephanienstraße (Klosterstraße bis Leopold-Straße) an die Hohenzollern, ebenso ist nach Stephanie ein Krankenhaus in Zentrum Lissabons benannt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.chlc.min-saude.pt/content.aspx?menuid=393 |wayback=20170223125146 |text=Hospital Dona Estefânia |archiv-bot=2019-05-15 23:31:51 InternetArchiveBot }}, Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.</ref> Düsseldorfer und Lissaboner Bürger stifteten eine Büste im heutigen [[Palácio das Necessidades|portugiesischen Außenministerium]]. Eine Gedenkplakette befindet sich an der Gartenfront von [[Schloss Jägerhof]] in Düsseldorf.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Nadja Brzezina: ''„Gerade so, wie man sich am liebsten eine Prinzessin vorstellte“ Antonia, Stephanie und Josephine von Hohenzollern-Sigmaringen''. In: FrauenGeschichten. Weiblicher Adel auf [[Schloss Benrath]] vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg. von Stefan Schweizer und Björn Mismahl, Düsseldorf 2019, S. 156–193.
* [[Katharina Diez]]: ''Stephanie, Königin von Portugal. Lebensbild einer deutschen Fürstentochter aus unserer Zeit.'' Scheitlin, Stuttgart 1864.
* [[Katharina Diez]]: ''Stephanie, Königin von Portugal. Lebensbild einer deutschen Fürstentochter aus unserer Zeit.'' Scheitlin, Stuttgart 1864.
* Antje Kahnt: ''Düsseldorfs starke Frauen – 30 Portraits'' Droste, Düsseldorf 2016, ISBN 978-3-7700-1577-1, S. 61–66.
* Antje Kahnt: ''Düsseldorfs starke Frauen – 30 Portraits'' Droste, Düsseldorf 2016, ISBN 978-3-7700-1577-1, S. 61–66.

== Archivinformationen ==
Stephanies Briefe aus Portugal an ihre Mutter, Josephine von Baden, zwischen 1858 und 1859 werden im Familienarchiv Hohenzollern-Sigmaringen aufbewahrt, das sich im Staatsarchiv Sigmaringen in [[Sigmaringen]], Baden-Württemberg, befindet.<ref>{{cite web |url=http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=6-2553632 | title=Korrespondenz der Königin Stephanie von Portugal, geb. Prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen | publisher=Staatsarchiv Sigmaringen | access-date=2021-10-01}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [[Wilhelm Herchenbach]]s [http://www.herky.de/works/F%FCr_stille_Stunden.pdf#page=71 ''Todtenkranz'' auf das Grab von Stephanie] (S. 71)
* [[Wilhelm Herchenbach]]s [http://www.herky.de/works/F%FCr_stille_Stunden.pdf#page=71 ''Todtenkranz'' auf das Grab von Stephanie] (S. 71)
* http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/ddorf/strassen/stefanie.html
* {{Internetquelle |url=https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/ddorf/strassen/stefanie.html |titel=Frauengeschichte in Düsseldorfer Straßennamen – Stephanienstraße |werk=Frauen-Kultur-Archiv |abruf=2020-04-19 |abruf-verborgen=1 |sprache=de}}
* http://entertainment.webshots.com/photo/2342894200094285158aUosqD
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* http://www.duesseldorf.de/presse/pld/d2008/d2008_05/d2008_05_16/08051413_169.pdf
* http://www.duesseldorf.de/presse/pld/d2008/d2008_05/d2008_05_16/08051413_169.pdf
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 12:45 Uhr

Prinzessin Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen, spätere Königin von Portugal, Karl Ferdinand Sohn, 1859

Stephanie Josepha Friederike Wilhelmine Antonia von Hohenzollern-Sigmaringen (* 15. Juli 1837 in Krauchenwies; † 17. Juli 1859 in Lissabon) war eine Prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen und durch Heirat Königin von Portugal.

Königin Stephanie

Stephanie wurde als Tochter des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1811–1885) und der Josephine (1813–1900), Tochter des Großherzogs Carl von Baden, auf Schloss Krauchenwies geboren. Sie hatte fünf Geschwister, darunter der spätere König Carol I. von Rumänien und der spanische Thronprätendent Leopold. Bis zu ihrer Eheschließung lebte Stephanie mit ihrer Familie in Düsseldorf, wo ihr Vater, der letzte Souverän des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen, in der Funktion eines preußischen Divisionskommandeurs, in Stephanies 15. Lebensjahr, das Schloss Jägerhof als Residenz bezogen hatte. Die Prinzessin wurde künstlerisch ausgebildet unter anderem von Heinrich Mücke in Malerei und durch Clara Schumann am Klavier. Sie heiratete am 18. Mai 1858 in Lissabon König Peter V. (1837–1861) von Portugal. Bereits im Dezember des Vorjahres hatte in Düsseldorf die Verlobung des Paares stattgefunden. Nach Portugal hatten sie ihr Bruder Leopold und der preußische Zeremonienmeister Rudolf von Stillfried-Rattonitz begleitet. Letzterer erhielt dafür die Erhebung zum Graf von Alcantara und damit zum portugiesischen Granden.[1]

Ankunft Prinzessin Stephanies von Hohenzollern-Sigmaringen in Lissabon 1858 zu ihrer Hochzeit. (Gemälde von João Pedroso), im Hintergrund die Torre de Belém

Stephanie starb bereits ein Jahr nach der Hochzeit, von der portugiesischen Bevölkerung tief betrauert,[2] im Alter von 22 Jahren an der Diphtherie, was Peter V. in schwere Depressionen versetzte. Wegen ihres frühen Todes blieb die Ehe mit Peter kinderlos. Ihr Ehemann starb nur zwei Jahre nach ihr.

Denkmal für die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern im Hofgarten (Düsseldorf)

Stephanie ist im Braganza-Pantheon des Klosters São Vicente de Fora in Lissabon bestattet.

In Düsseldorf und später auch in Lissabon war die karitativ tätige Stephanie den Menschen als „Engel der Armen“ ein Begriff. Zur Erinnerung an ihre Heimat schenkten Düsseldorfer Bürger der scheidenden Prinzessin ein Album mit 25 Stadt- und Landschaftsansichten von führenden Mitgliedern der Düsseldorfer Malerschule.[3] Bereits ein Jahr nach ihrem Tod wurde ihr in Düsseldorf ein Denkmal errichtet: Die Büste der Königin auf einer schwarzen Marmorsäule wurde durch den Schadowschüler Julius Bayerle geschaffen.[4] Das Denkmal für die Prinzessin Stephanie von Hohenzollern wurde 1890 durch den Bildhauer Josef Tüshaus erneuert. Der Lyriker Wolfgang Müller von Königswinter verfasste 1859 ein Gedicht, das den Tod Stephanies beklagt.

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai gedenken die Schützen Düsseldorfs der Königin am Stephanientag.[5][6] In der Stadtmitte von Düsseldorf erinnert die Stephanienstraße (Klosterstraße bis Leopold-Straße) an die Hohenzollern, ebenso ist nach Stephanie ein Krankenhaus in Zentrum Lissabons benannt.[7] Düsseldorfer und Lissaboner Bürger stifteten eine Büste im heutigen portugiesischen Außenministerium. Eine Gedenkplakette befindet sich an der Gartenfront von Schloss Jägerhof in Düsseldorf.

  • Nadja Brzezina: „Gerade so, wie man sich am liebsten eine Prinzessin vorstellte“ Antonia, Stephanie und Josephine von Hohenzollern-Sigmaringen. In: FrauenGeschichten. Weiblicher Adel auf Schloss Benrath vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, hrsg. von Stefan Schweizer und Björn Mismahl, Düsseldorf 2019, S. 156–193.
  • Katharina Diez: Stephanie, Königin von Portugal. Lebensbild einer deutschen Fürstentochter aus unserer Zeit. Scheitlin, Stuttgart 1864.
  • Antje Kahnt: Düsseldorfs starke Frauen – 30 Portraits Droste, Düsseldorf 2016, ISBN 978-3-7700-1577-1, S. 61–66.

Archivinformationen

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Stephanies Briefe aus Portugal an ihre Mutter, Josephine von Baden, zwischen 1858 und 1859 werden im Familienarchiv Hohenzollern-Sigmaringen aufbewahrt, das sich im Staatsarchiv Sigmaringen in Sigmaringen, Baden-Württemberg, befindet.[8]

Commons: Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rudolf Graf von Stillfried-Alcántara: Beschreibung und Geschichte der Burg. Herausgegeben von Ulrich Feldhahn. Berlin-Story-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X, S. 160.
  2. Johann Caspar Bluntschli, Karl Ludwig Theodor Brater: Deutsches Staats-Wörterbuch. Band 8: (Peel – Russland). Expedition des Staats-Wörterbuchs, Stuttgart 1864, S. 168.
  3. Rolf Nagel: Das Album der Düsseldorfer Künstler für die Königin Stephanie von Portugal (1858). In: Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, Band 79 (2009), S. 375
  4. Karl Baedeker: Die Rheinlande von der Schweizer bis zur Holländischen Grenze, Schwarzwald, Vogesen, Haardt, Odenwald, [...]. 14. verbesserte und vermehrte Auflage. Baedeker, Koblenz 1866, S. 338.
  5. Sankt Sebastianus Schützenverein: Stephanienbüste, Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.
  6. Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.): Das grosse Düsseldorf Lexikon, Greven Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7743-0485-7, S. 682.
  7. Hospital Dona Estefânia (Memento des Originals vom 23. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chlc.min-saude.pt, Webseite abgerufen am 22. Februar 2017.
  8. Korrespondenz der Königin Stephanie von Portugal, geb. Prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen. Staatsarchiv Sigmaringen, abgerufen am 1. Oktober 2021.
VorgängerAmtNachfolgerin
Auguste de BeauharnaisKönigin von Portugal
1858–1859
Maria Pia von Savoyen