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„Tornado Outbreak vom 2./3. März 2012“ – Versionsunterschied

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Version vom 3. April 2013, 04:37 Uhr

Tornado Outbreak vom 2./3. März 2012
GOES-13-Satellitenbild des Sturmsystems am 2. März
GOES-13-Satellitenbild des Sturmsystems am 2. März
GOES-13-Satellitenbild des Sturmsystems am 2. März
Sturmereignis Tornadoserie (Tornado Outbreak)
Stärkster Tornado EF-4
Daten
Beginn 2. März
Ende 3. März
Zahl der Tornados 65 (bestätigt)
Folgen
Betroffene Gebiete Südstaaten und Ohio Valley
Opfer 40 + 2 indirekte[1]
Schadenssumme 1,5 Milliarden US-Dollar[2]
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Der Tornado Outbreak vom 2./3. März 2012 war eine Serie von über einhundert Tornados mit Schwerpunkt über dem Ohio Valley westlich der Appalachen in den Vereinigten Staaten, in deren Verlauf mindestens 39 Personen getötet wurden, die meisten davon in Kentucky.[3] Es war die Tornadoserie mit der zweithöchsten Zahl an Toten, die sich Anfang März seit Beginn verläßlicher Aufzeichnungen ereignete; lediglich 1966 kamen beim Candlestick-Park-Tornado in dieser Jahreszeit eine größere Anzahl an Menschen zu Tode.[4]

Meteorologischer Überblick

Sturmereignisse am 2. März
Sturmereignisse am 3. März

Ein anderer Tornado Outbreak ereignete sich weniger als 72 Stunden vor dem Beginn des Tornado Outbreaks vom 2./3. März. 13 Personen starben während dieser Wirbelstürme, darunter sechs Bewohner der Stadt Harrisburg, Illinois. Die Stadt hatte ein Tornado der Stufe EF-4 der Erweiterten Fujita-Skala getroffen. Am 1. März wurde vom Storm Prediction Center (SPC) für den Folgetag ein mäßiges Unwetterrisiko für ein großes Gebiet zwischen Tuscaloosa, Alabama und Dayton, Ohio vorhergesagt, weil ein intensives Sturmsystem über die Region hinwegzog, in der sehr starke Windscherung herrschte.[5] Intensive Tornados wurden für möglich gehalten.[5] Am Morgen des 2. März stufte das Unwetterrisiko hoch und für die Mitte von Tennessee und Kentucky wurden Unwetterwarnungen ausgegeben. Diese wurden später auf die Mitte und den Süden von Indiana und das südliche Ohio ausgedehnt.[6][7] Das Storm Prediction Center erwähnte dabei ausdrücklich das vorhandene Potential für das Eintreten signifikanter Tornados.[7] Mehrere Gefahrenwarnungen vor Tornados wurden kurz darauf ausgegeben.[8][9]

Der Outbreak begann ziemlich früh am Vormittag, wobei die Anfangsrunde von Stürmen und Tornados in Verbindung mit der sich annähernden Warmfront auftrat, die mit einem sich rasch vertiefenden Tiefdruckgebiet über den zentralen Großen Seen verbunden war.[10] Dadurch gelangten ausgedehnte warme Luftmassen in die Region, sodass die Temperaturen fast Rekordhöhen für Anfang März erreichten und so in der Kombination mit extremer Windscherung zu unbeständigem Wetter beitrugen.[7] In der Folge bildete sich eine viel größere unterbrochene Linie von einzelnen Superzellen entlang des Ohio River; zusätzliche Gewitter entwickelten sich weiter südlich. Diese Zellen zogen im Laufe des Nachmittags ostwärts über das Ohio Valley, nahe an Louisville, Kentucky und südlich an Cincinnati, Ohio vorbei, mit teilweise vernichtenden Auswirkungen.[9]

Weiter südlich entwickelte sich eine davon isolierte Aktivität. Intensive Superzellen bildeten sich am späten Nachmittag auch im zentralen Kentucky; diese zogen nach Osten in die Region der Eastern Mountain Coal Fields und schwächten sich ab, als sie am Abend West Virginia erreichten. In diesem Bereich herrschte die stärkste Windscherung, mit Werten der Helizität, die – abgesehen von gebietsweise niedrigeren Instabilitätswerten – bis zu 800 m²/s² erreichten und so eine heftige Rotation erlaubten. Dadurch kam es in mehreren Ortschaften zu schweren Schäden.[11][12]

Am nächsten Tag, dem 3. März, zog die Kaltfront weiter in Richtung der Ostküste der Vereinigten Staaten, doch die stärkste Aktivität konzentrierte sich auf das Gebiet an der Bundesstaatsgrenze zwischen Georgia und Florida.[13] Warnungen vor einem niedrigen Unwetterisiko wurden für einen schmalen Bereich zwischen Cape Hatteras und dem Mississippi Delta erteilt.[14] Ein Mesoscale Convective System (MCS) in South Carolina war verantwortlich für Hagelschlag in dem Gebiet, doch die Bedrohung durch Tornados ging aufgrund niedrigerer Instabilitätswerte zurück.[15] Der Großteil der Tornadoaktivität dieses Tages wurde beeinflusst durch ein System in der Höhe über Florida, das außerdem Sachschäden verursachende Windböen auslöste.[16] Am 4. März war der größte Teil der Kaltfront, die für den Tornado Outbreak verantwortlich war, auf den Atlantischen Ozean hinausgezogen, und nur ein kleiner Gewitterkomplex reichte noch bis nach Florida, sodass für einen Teil Florida ein niedriges Unwetterrisiko erklärt wurde.[17] Vereinzelt kam es an der Ostküste noch zu Gewittertätigkeit, doch wurden keine weiteren Tornados gemeldet.[18]

Tornados

Bestätigt
Total
Bestätigt
EF0
Bestätigt
EF1
Bestätigt
EF2
Bestätigt
EF3
Bestätigt
EF4
Bestätigt
EF5
70 27 18 14 9 2 0

Die folgenschwersten Tornados in diesen beiden Tagen waren ein EF-4-Tornado, im Verlauf dessen 79 km langen Schneise der Zerstörung durch Washington County, Clark County, Scott County und Jefferson County in Indiana sowie Trimble County in Kentucky insgesamt elf Menschen getötet wurden und ein EF-3-Tornado, durch dessen Auswirkungen im Verlauf der 150 km langen Zugbahn durch Menifee County, Morgan County, Johnson County und Laurence County in Kentucky sowie Wayne County und Lincoln County in West Virginia zehn Menschen starben. Jeweils fünf Menschen starben in Kentucky bei einem EF-2-Tornado im Laurel County und bei einem EF-3-Tornado im Grant County und Kenton County. Drei Personen tötete ein EF-3-Tornado in Moscow, Ohio. Jeweils zwei Menschen starben bei EF-3-Tornados in der Nähe von Salyersville, Kentucky beziehungsweise Holton, Kentucky. Ein Mensch kam bei einem EF-2-Tornado bei Jacksons Gap, Alabama ums Leben.

Commons: Tornadoes of 2012 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. 20120302’s Storm Reports (1200 UTC - 1159 UTC), Storm Prediction Center, NOAA, abgerufen am 5. März
  2. Jeff Masters: First U.S. billion-dollar disaster of 2012: March 2-3 tornado outbreak
  3. Susan Guyett, John D. Stoll: UPDATE 7-Rescue, cleanups continue in US tornado zone, 39 dead. 3. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  4. Stu Beitler: Jackson, MS Tornado, Mar 1966. GenDisasters, 8. Oktober 2007, abgerufen am 4. März 2012 (englisch).
  5. a b Steve Goss: March 1, 2012 1730 UTC Day 2 Convective Outlook. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 1. März 2012, abgerufen am 3. März 2012 (englisch).
  6. Rich Thompson, Elizabeth Leitman: March 2, 2012 1300 UTC Day 1 Convective Outlook. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  7. a b c Ryan Jewell, Jaret Rogers: Mar 2, 2012 1630 UTC Day 1 Convective Outlook. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  8. Corey Mead: PDS Tornado Watch 57. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  9. a b Corey Mead: PDS Tornado Watch 58. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  10. Corey Mead: Tornado Watch 56. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  11. Corey Mead: PDS Tornado Watch 62. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  12. Greg Dial: Mesoscale Discussion 220. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 2. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  13. Daily Weather Maps – Saturday March 3, 2012. National Weather Service, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  14. Darrow Smith: Mar 3, 2012 0600 UTC Day 1 Convective Outlook. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 3. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  15. Chris Broyles: Mesoscale Discussion 228. In: Storm Prediction Center. National oceanic and Atmospheric Administration, 3. März 2012, abgerufen am 5. März 2012.
  16. Brynn Kerr: Mesoscale Discussion 231. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 3. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  17. Smith Darrow: Mar 4, 2012 0100 UTC Day 1 Convective Outlook. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  18. SPC Storm Reports for 03/04/12. In: Storm Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 4. März 2012, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).