„Tagebau Frechen“ – Versionsunterschied

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== Betrieb ==
Der Tagebau wurde 1951 von [[Rheinbraun]] aufgetan und versorgte über die [[Nord-Süd-Bahn (Garzweiler)|Nord-Süd-Bahn]] die nahegelegenen Braunkohlekraftwerke und Brikettfabriken (z.B. [[Kohleveredlungsbetrieb Frechen]] und ''[[Grube Carl]]'' in Frechen) mit Brennstoff. Zu Zeiten seiner größten Ausdehnung hatte er eine Größe von etwa 270 [[Hektar|ha]]. Nachdem die Auskohlung abgeschlossen war, wurde der Tagebau bis 2003 mit Kies und Abraummaterial aus dem [[Tagebau Garzweiler]] verfüllt und rekultiviert.
Der Tagebau Frechen entstand ab 1949 als Zusammenschluß und Erweiterung mehrerer, kleinerer Abbaufelder, in denen von verschiedenen Firmen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts Braunkohle zur Verwendung in [[Brikettfabrik]]en abbaut wurde. Nach mehreren Jahrzehnten waren diese Felder ausgekohlt und es mußten neue Vorkommen erschlossen werden, die aber in größerer Tiefe lagen.<ref name="RWE">[http://www.rwe.com/generator.aspx/rwe-power-icw/infotainment/weltjugendtag-2005/tagebau-frechen/language=de/id=201706/page.html ''Der Tagebau Frechen'' auf rwe.com]</ref>


Nachdem den Zweiten Weltkrieg wurden die Baggerarbeiten ab 1949 unter der Regie der [[Rheinische AG für Braunkohlebergbau und Brikettfabrikation]] (später ''Rheinbraun'') im neuen, großen ''"Zentraltagebau Frechen"'' fortgesetzt. Ab 1952 förderte der Tagenau Kohle und versorgte über einen Bahnanschluß zur [[Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn]] und zur [[Nord-Süd-Bahn (Garzweiler)|Nord-Süd-Bahn]] die nahegelegenen [[Braunkohlekraftwerk]]e und [[Brikettfabrik]]en (z.B. [[Brikettfabrik Wachtberg]] und ''[[Grube Carl|Brikettfabrik Grube Carl]]'' in Frechen) mit Brennstoff.<ref>[http://www.wisoveg.de/rheinbraun/weltjugend2005/wjt2005.html Wisoveg - Wirtschafts-, Sozial- und Verkehrsgeschehen im Rheinland]</ref>
Breite öffentliche Aufmerksamkeit bekam das Gelände durch das ''[[Marienfeld (Weltjugendtag)|Marienfeld]]'', das zum [[Weltjugendtag 2005]] eigens für einen großen Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. angelegt wurde.


Zu Zeiten seiner größten Ausdehnung hatte der Tagebau eine Größe von etwa 1150&nbsp;[[Hektar|ha]] und eine Tiefe von etwa 250&nbsp;m. Das Flöz hat eine Mächtigkeit von etwa 40-50&nbsp;m und fällt nach Westen hin ab. Es wurden insgesamt etwa 334 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, wofür etwa die 2,5-fache Menge an Abraum fortgeschafft werden mußte (ein für heutige Verhältnisse günstiges Verhältnis).<ref>[http://www.rwe.com/app/Pressecenter/Download.aspx?pmid=4000730&datei=1 RWE Broschüre: Destination Marienfeld] (PDF)</ref>
== Weblinks ==

* [http://www.wisoveg.de/rheinbraun/weltjugend2005/wjt2005.html Wisoveg - Wirtschafts-, Sozial- und Verkehrsgeschehen im Rheinland]
Im Laufe der Betriebszeit wurden einige Ortschaften ganz oder teilweise abgebaggert. Etwa 7000 Bewohner mußten daher umgesiedelt werden.<ref name="devastiert">[http://www.devastiert.de/tagebau/frechen.php ''Verlorene Orte durch den Tagebau Frechen'' auf devastiert.de]</ref>
*Bottenbroich (1949 umgesiedelt) mit [[Kloster Bottenbroich]] (um 1951 abgebaggert)
*Kerpen-[[Boisdorf]] (1975 abgebaggert)
*Kerpen-[[Mödrath]] (1956 umgesiedelt)
*Frechen-[[Habbelrath]] (1960 - 1970 teilweise abgebaggert)
*Frechen-[[Grefrath (Frechen)|Grefrath]] (1952 - 1965 teilweise umgesiedelt)
*Kerpen-[[Balkhausen (Kerpen)|Balkhausen]]

== Nachfolgenutzung ==
Nachdem die Auskohlung abgeschlossen war, wurde der Tagebau bis 2003 mit Kies und Abraummaterial aus den benachbarten Tagebauen [[Tagebau Garzweiler|Garzweiler]] und [[Tagebau Hambach|Hambach]] (wiederum mit der Bahn herangeschafft) verfüllt und [[Rekultivierung|rekultiviert]]. Das Gelände wird nun teilweise landwirtschaftlich, teilweise als Industriegebiet ''("[[Türnich]] I")'' und teilweise zur Naherholung genutzt. In einer Geländemulde entstand der [[Boisdorfer See]] (24&nbsp;m tief, 17&nbsp;ha groß, Volumen etwa 1,5&nbsp;Mio&nbsp;m³)<ref>[http://www.ksta.de/html/artikel/1203599452910.shtml Kölner Stadtanzeiger: ''Der neue See ist randvoll'']</ref>; außerdem wird eine große Fläche vom [[Erftverband]] als [[Hochwasserrückhaltebecken]] für die [[Erft]] genutzt.<ref>[http://www.erftverband.de/projekte/rueck_becken/moedrath/hrb-moedrath-d.pdf ''Hochwasserrückhaltebecken Mödrath'' auf erftverband.de] (PDF)</ref>

Breite öffentliche Aufmerksamkeit bekam das Tagebaugelände durch das ''[[Marienfeld (Weltjugendtag)|Marienfeld]]'', das zum [[Weltjugendtag 2005]] eigens für einen großen Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. dort angelegt wurde.

== Einzelnachweise ==
<references />


[[:Kategorie:Braunkohle in der Region Aachen]]
[[:Kategorie:Braunkohle in der Region Aachen]]

Version vom 9. Dezember 2008, 18:06 Uhr

Tagebau Frechen
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Abbautechnik Tagebau
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft Rheinbraun
Betriebsbeginn 1951
Betriebsende 1986
Nachfolgenutzung verfüllt bis 2003, seit dem Landwirtschaft und Naherholungsgebiet
Geförderte Rohstoffe
Abbau von
Geographische Lage
Koordinaten 50° 53′ 12,5″ N, 6° 44′ 2,8″ OKoordinaten: 50° 53′ 12,5″ N, 6° 44′ 2,8″ O
Tagebau Frechen (Nordrhein-Westfalen)
Tagebau Frechen (Nordrhein-Westfalen)
Lage Tagebau Frechen
Standort Frechen
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Rheinisches Braunkohlerevier

Der Tagebau Frechen ist ein ehemaliger Braunkohle-Tagebau im Rheinischen Revier in der nördlichen Ville zwischen Frechen und Kerpen.

Betrieb

Der Tagebau Frechen entstand ab 1949 als Zusammenschluß und Erweiterung mehrerer, kleinerer Abbaufelder, in denen von verschiedenen Firmen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts Braunkohle zur Verwendung in Brikettfabriken abbaut wurde. Nach mehreren Jahrzehnten waren diese Felder ausgekohlt und es mußten neue Vorkommen erschlossen werden, die aber in größerer Tiefe lagen.[1]

Nachdem den Zweiten Weltkrieg wurden die Baggerarbeiten ab 1949 unter der Regie der Rheinische AG für Braunkohlebergbau und Brikettfabrikation (später Rheinbraun) im neuen, großen "Zentraltagebau Frechen" fortgesetzt. Ab 1952 förderte der Tagenau Kohle und versorgte über einen Bahnanschluß zur Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn und zur Nord-Süd-Bahn die nahegelegenen Braunkohlekraftwerke und Brikettfabriken (z.B. Brikettfabrik Wachtberg und Brikettfabrik Grube Carl in Frechen) mit Brennstoff.[2]

Zu Zeiten seiner größten Ausdehnung hatte der Tagebau eine Größe von etwa 1150 ha und eine Tiefe von etwa 250 m. Das Flöz hat eine Mächtigkeit von etwa 40-50 m und fällt nach Westen hin ab. Es wurden insgesamt etwa 334 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, wofür etwa die 2,5-fache Menge an Abraum fortgeschafft werden mußte (ein für heutige Verhältnisse günstiges Verhältnis).[3]

Im Laufe der Betriebszeit wurden einige Ortschaften ganz oder teilweise abgebaggert. Etwa 7000 Bewohner mußten daher umgesiedelt werden.[4]

Nachfolgenutzung

Nachdem die Auskohlung abgeschlossen war, wurde der Tagebau bis 2003 mit Kies und Abraummaterial aus den benachbarten Tagebauen Garzweiler und Hambach (wiederum mit der Bahn herangeschafft) verfüllt und rekultiviert. Das Gelände wird nun teilweise landwirtschaftlich, teilweise als Industriegebiet ("Türnich I") und teilweise zur Naherholung genutzt. In einer Geländemulde entstand der Boisdorfer See (24 m tief, 17 ha groß, Volumen etwa 1,5 Mio m³)[5]; außerdem wird eine große Fläche vom Erftverband als Hochwasserrückhaltebecken für die Erft genutzt.[6]

Breite öffentliche Aufmerksamkeit bekam das Tagebaugelände durch das Marienfeld, das zum Weltjugendtag 2005 eigens für einen großen Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. dort angelegt wurde.

Einzelnachweise

  1. Der Tagebau Frechen auf rwe.com
  2. Wisoveg - Wirtschafts-, Sozial- und Verkehrsgeschehen im Rheinland
  3. RWE Broschüre: Destination Marienfeld (PDF)
  4. Verlorene Orte durch den Tagebau Frechen auf devastiert.de
  5. Kölner Stadtanzeiger: Der neue See ist randvoll
  6. Hochwasserrückhaltebecken Mödrath auf erftverband.de (PDF)

Kategorie:Braunkohle in der Region Aachen Kategorie:RWE Kategorie:Tagebau Kategorie:Frechen Kategorie:Kerpen