„Tungusische Völker“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. Dezember 2009, 09:36 Uhr

Der Begriff Mandschu-tungusische Völker ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Völker, Ethnien und Bevölkerungsgruppen, bei deren Vorfahren Mandschu-tungusische Sprachen in Gebrauch waren. Während einige Ethnien bis heute noch diese Sprachen sprechen, verwenden deutlich mehr als 90 % der Bevölkerung mandschu-tungusischer Herkunft Chinesisch und andere Sprachen. Die Gesamtzahl der Menschen, die sich als Angehörige dieser Völker identifizieren, liegt bei mehr als 11 Millionen. Bis auf höchstens 20.000 in Russland (Sibirien) und wenige Tausend in der Mongolei leben die meisten von ihnen in der Volksrepublik China.

Moderne Völker und Ethnien

Die Zugehörigkeit zu einem Volk folgt in Russland, der Mongolei und China heute oft politisch-administrativen Definitionen, die aus dem 20. Jahrhundert stammen. Die Identität, sprachliche Verwandtschaft und das Siedlungsgebiet der einzelnen Gruppen (etwa auf russischer oder chinesischer Seite) spielte für die Abgrenzung dabei eine wichtige Rolle.

Folgende mandschu-tungusische „kleine Völker (Völkerschaften) des Nordens“ sind in Russland registriert:

In China gibt es folgende Nationalitäten:

Auch in der Mongolei leben ewenkische Bevölkerungsgruppen. Daneben lässt sich die Herkunft einiger ethnischer Gruppen der heutigen Mongolen (Caatan) auf mandschu-tungusisch-sprachige Rentier-Nomaden zurückführen.

Historisch bedeutsame Völker und politische Konföderationen

Die in der eurasischen und chinesischen Geschichte bedeutenden Völker waren in der Regel polyethnisch und vielsprachig.

Eine mandschu-tungusisch geprägte Konföderation waren die Dschurdschen (Jurcen). Sie beeinflussten maßgeblich die Periode von 1114-1234 in Nord-China und begründeten die Jin-Dynastie. Ihre Sprache war Schrift- und Amtssprache.

Tungusische Reitervölker, teilweise auch Tataren genannt und nicht mit den Tataren Russlands und dem gleichnamigen mongolischen Stamm identisch, blieben das ganze Mittelalter hindurch ein politischer Faktor in der Mandschurei.

In der frühen Neuzeit erfolgte der Aufstieg der Mandschuren (Manju), die bis 1911 in China politisch einflussreich waren und den Kaiser stellten (Qing-Dynastie).