„Viktor Hammer (Maler)“ – Versionsunterschied

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Viktor Hammer
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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Hammer begann sein Architekturstudium im Alter von 15 Jahren bei [[Camillo Sitte]] und wechselte 1898 an die [[Akademie der bildenden Künste Wien]], die er zehn Jahre später abschloss. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war er Mitglied des [[k.u.k. Kriegspressequartier]]s und betätigte er sich als Kriegsmaler am russischen, italienischen und türkischen Kriegsschauplatz.<ref>Österreichisches Heeresmuseum (Hrsg.): ''Katalog der Kriegsbildergalerie des Österreichischen Heeresmuseums'', Wien 1923, S. 15</ref> Danach wendete er sich verstärkt der [[Grafik]] und [[Typografie]] zu und entdeckte sein Fähigkeit als Buch- und Schriftkünstler. 1934 entwarf und baute er in Kolbsheim (Elsass) eine Kapelle, die er als Holzschnitt entwarf.
Hammer begann sein Architekturstudium im Alter von 15 Jahren bei [[Camillo Sitte]] und wechselte 1898 an die [[Akademie der bildenden Künste Wien]] zu [[Christian Griepenkerl]] und [[Heinrich Lefler]] (Malerei) sowie [[Hans Bitterlich]] (Bildhauerei), die er zehn Jahre später abschloss. 1909 erhielt Hammer ein Reisestipendium von der k.k. Akademie.<ref>''Die K. K. Akademie der bildenden Künste in Wien in den Jahren 1892 - 1917'', [http://goobipr2.uni-weimar.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:gbv:wim2-g-2451400 hier] abgerufen am 16. Dezember 2014</ref>


Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] war er Mitglied des [[k.u.k. Kriegspressequartier]]s und betätigte sich als Kriegsmaler am russischen, italienischen und türkischen Kriegsschauplatz.<ref>Österreichisches Heeresmuseum (Hrsg.): ''Katalog der Kriegsbildergalerie des Österreichischen Heeresmuseums'', Wien 1923, S. 15</ref> Danach wendete er sich verstärkt der [[Grafik]] und [[Typografie]] zu und entdeckte sein Fähigkeit als Buch- und Schriftkünstler. 1934 entwarf und baute er in Kolbsheim (Elsass) eine Kapelle, die er als Holzschnitt entwarf.
Er betrieb von 1922 bis 1934 die [[Stamperia del Santuccio]] in [[Florenz]] mit einer historischen Handpresse und ab 1936 die [[Schule für freie und strenge Künste]] in [[Grundlsee (Gemeinde)|Grundlsee]]. Dort betätigte er sich als [[Porträtmalerei|Porträtist]] und [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] und betrieb im Hammerhaus in Archkogl in den Sommermonaten eine Malschule.<ref>[http://www.grundlsee.at/landleute/geschichtliches.htm Vikor Hammer, in: Webpräsenz der Gemeinde Grundlsee]</ref>

Er betrieb von 1922 bis 1934 die [[Stamperia del Santuccio]] in [[Florenz]] mit einer historischen Handpresse und ab 1936 die [[Schule für freie und strenge Künste]] in [[Grundlsee (Gemeinde)|Grundlsee]]. Dort betätigte er sich als [[Porträtmalerei|Porträtist]] und [[Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] und betrieb im Hammerhaus in Archkogl in den Sommermonaten eine Malschule.<ref>[http://www.grundlsee.at/landleute/geschichtliches.htm Viktor Hammer, in: Webpräsenz der Gemeinde Grundlsee]</ref> Die Bestandsliste der [[Bayerische Staatsgemäldesammlungen|Bayerischen Staatsgemäldesammlungen]] listet unter Nr. 8760 eine ''Dame im Fauteuil'' von ihm auf.


Von 1938 bis zu seiner [[Emigration]] 1939 lehrte er an der [[Akademie der bildenden Künste Wien|Wiener Akademie]]. Er war unter anderem Mitglied der [[Innviertler Künstlergilde]].
Von 1938 bis zu seiner [[Emigration]] 1939 lehrte er an der [[Akademie der bildenden Künste Wien|Wiener Akademie]]. Er war unter anderem Mitglied der [[Innviertler Künstlergilde]].

Version vom 16. Dezember 2014, 21:42 Uhr

Victor Karl Hammer (* 9. Dezember 1882 in Wien; † 10. Juli 1967 in Lexington) war ein österreichischer Schriftdesigner, Maler und Grafiker, der 1939 in die Vereinigten Staaten emigrierte.

Leben und Wirken

Hammer begann sein Architekturstudium im Alter von 15 Jahren bei Camillo Sitte und wechselte 1898 an die Akademie der bildenden Künste Wien zu Christian Griepenkerl und Heinrich Lefler (Malerei) sowie Hans Bitterlich (Bildhauerei), die er zehn Jahre später abschloss. 1909 erhielt Hammer ein Reisestipendium von der k.k. Akademie.[1]

Während des Ersten Weltkriegs war er Mitglied des k.u.k. Kriegspressequartiers und betätigte sich als Kriegsmaler am russischen, italienischen und türkischen Kriegsschauplatz.[2] Danach wendete er sich verstärkt der Grafik und Typografie zu und entdeckte sein Fähigkeit als Buch- und Schriftkünstler. 1934 entwarf und baute er in Kolbsheim (Elsass) eine Kapelle, die er als Holzschnitt entwarf.

Er betrieb von 1922 bis 1934 die Stamperia del Santuccio in Florenz mit einer historischen Handpresse und ab 1936 die Schule für freie und strenge Künste in Grundlsee. Dort betätigte er sich als Porträtist und Landschaftsmaler und betrieb im Hammerhaus in Archkogl in den Sommermonaten eine Malschule.[3] Die Bestandsliste der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen listet unter Nr. 8760 eine Dame im Fauteuil von ihm auf.

Von 1938 bis zu seiner Emigration 1939 lehrte er an der Wiener Akademie. Er war unter anderem Mitglied der Innviertler Künstlergilde.

In Amerika arbeitete er zunächst in Aurora im Bundesstaat New York, wo er 1943 seine bekannteste Schrift, die American Uncial, entwickelte, ebenfalls mit einer Handpresse druckte, die Wells College Press gründete und zwischen 1939 und 1948 am Wells College unterrichtete. 1945 zog er nach Lexington. Von 1948 bis zu seiner Pensionierung 1953 war er Gastprofessor an der Transylvania University. In Kentucky entwarf er die offizielle Fahne von Louisville, die bis 2003 in Verwendung war.[4][5]

Er entwarf eine Reihe von Schrifttypen:[6]

  • 1923 Hammer Uncial, Gebr. Klingspor
  • 1930 Samson, Privatschrift
  • 1937 Pindar, Privatschrift
  • 1941 Aurora
  • 1943 American Uncial, Dearborn TF
  • 1953 American Uncial (überarbeitet), Gebr. Klingspor, Linotype
  • 1958 Andromaque, Anvil Press
  • 1970 Hammer Samson Uncial (überarbeitet von R. Hunter Middleton)
  • 1980 Andromaque (überarbeitet von R. Hunter Middleton)

Hammer war zunächst mit Rosi Rossbach verheiratet. Die beiden hatten zwei Kinder. 1955 heiratete er Carolyn Reading.

Publikationen

  • Type design in relation to language & to the art of the punch cutter, Aurora, New York, 1947
  • A dialogue on the Uncial between a paeongrapher and a printer, Aurora, New York, 1946
  • Erläuternde Anmerkungen zur Pindar-Schrift, Salzburg, 1938
  • Victor Hammer, Graz, 1936

Literatur

  • Sebastian Carter: Twentieth century type designers, New York, 1995, Seiten 84 bis 87
  • David Consuegra: American type design & designers, New York, 2004, Seiten 154 und 155
  • W. G. Reading: Victor Hammer´s Unical Types, in: American Proprietary Typefaces, 1998, Seiten 134 bis 148
  • Paul Evans Holbrook: An Introduction to Victor & Carolyn Hammer with a Listing of the Books Printed at Their Several Presses, Lexington, KY: The Anvil Press, 1995

Einzelnachweise

  1. Die K. K. Akademie der bildenden Künste in Wien in den Jahren 1892 - 1917, hier abgerufen am 16. Dezember 2014
  2. Österreichisches Heeresmuseum (Hrsg.): Katalog der Kriegsbildergalerie des Österreichischen Heeresmuseums, Wien 1923, S. 15
  3. Viktor Hammer, in: Webpräsenz der Gemeinde Grundlsee
  4. Victor Hammer in der englischsprachigen Wikipedia
  5. Anette C. Dißlin: Victor Hammer und seine Unziale, Essay
  6. Victor Hammer, in: Webpräsenz des Klingspor-Museums (PDF; 480 kB)