„Russischsprachige Presse im deutschsprachigen Raum“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Die älteste noch existierende russischsprachige Publikation in der europäischen Diaspora ist aber der 1880 in Moskau gegründete und seit 1947 in Paris erscheinende [[Russkaja Mysl]] („Russischer Gedanke“). <ref>[http://www.rm-daily.com/ Русская мысль] Website</ref> <ref>Osteuropa, 48, 1998, p. 622-28, Claudia Weiss: "Zwischen gestern und morgen. Die Pariser Wochenzeitung Russkaja mysl auf der Suche nach neuen Wegen"</ref> Nach den 1940er Jahren gab es zwar in Berlin eine ganze Reihe von russischsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, die von der Diaspora in den deutschsprachigen Ländern gelesen wurden, diese gingen aber alle ein.
Die älteste noch existierende russischsprachige Publikation in der europäischen Diaspora ist der 1880 in Moskau gegründete und seit 1947 in Paris erscheinende [[Russkaja Mysl]] („Russischer Gedanke“). <ref>[http://www.rm-daily.com/ Русская мысль] Website</ref> <ref>Osteuropa, 48, 1998, p. 622-28, Claudia Weiss: "Zwischen gestern und morgen. Die Pariser Wochenzeitung Russkaja mysl auf der Suche nach neuen Wegen"</ref> Nach den 1940er Jahren gab es zwar in Berlin eine ganze Reihe von russischsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, die von der Diaspora in den deutschsprachigen Ländern gelesen wurden, diese gingen aber alle ein.


== Deutschland ==
== Deutschland ==

Version vom 1. Januar 2010, 23:55 Uhr

Die russischsprachigen Medien in der Diaspora sind für viele Auswanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion eine wichtige Informationsquelle über das Geschehen in ihrer alten wie der neuen Heimat. Über 50 russischsprachige Zeitungen und Zeitschriften erscheinen heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz. [1]

Geschichte

Die älteste noch existierende russischsprachige Publikation in der europäischen Diaspora ist der 1880 in Moskau gegründete und seit 1947 in Paris erscheinende Russkaja Mysl („Russischer Gedanke“). [2] [3] Nach den 1940er Jahren gab es zwar in Berlin eine ganze Reihe von russischsprachigen Zeitungen und Zeitschriften, die von der Diaspora in den deutschsprachigen Ländern gelesen wurden, diese gingen aber alle ein.

Deutschland

Heute ist der deutsche Markt für russischsprachige Printmedien so gross wie noch nie: In Deutschland leben (ohne Berücksichtigung derer, die an einer deutschen Schule, vor allem zur DDR-Zeit, Russisch als Fremdsprache erlernt haben) etwa sechs Millionen russischsprachige Menschen, darunter etwa drei Millionen aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion. [4] [5]

Überregionale Zeitungen und Zeitschriften

Sechs Jahrzehnte nach der Blütezeit der russischsprachigen Presse in Berlin gründete der Moskauer Journalist Jurij Sarubin im Mai 1993 die erste neue russischsprachige Zeitung in Deutschland, Evropazentr, die schon bald in ganz Deutschland verbreitet war.

2001 waren über Deutschland verteilt schon zwölf russischsprachige Zeitungen zu finden, meist öffentlich finanzierte Informationsblätter für so genannte Spätaussiedler und jüdische Kontingentflüchtlinge. Einen kommerziellen Konkurrenzkampf lieferten sich nur die in Berlin erscheindene Zeitschrift “Evropazentr“ und die später dazu gekommene “Russkij Berlin” (seit 1997 als Regionalausgabe von Russkaja Germanija (russisch Русская Германия).

Die Werner Media Group von Nicolas Werner legte mit “Evropazentr” und “Ost-Ekspress” die zwei grössten Zeitungen zum Evropa-Ekspress (russisch Европа-Экспресс) zusammen und pushte dessen Auflage auf heute 120′000 Exemplare. Ebenfalls aufgekauft – aber kurzerhand eingestellt – wurde die kleine Wedomosti (russisch Ведомости) aus Düsseldorf.

Die Werner Media Group gründete dafür sechs weitere russischsprachige Blätter wie die jüdische Monatszeitung Evreyskaya Gazeta (russisch Еврейская газета) mit einer Auflage von 39′000 Exemplaren und das Hochglanzmagazin Vsja Evropa (russisch Вся Европа) mit einer Auflage von 90.000 Exemplaren.

1996 gründeten die aus Riga stammenden Brüder Dmitrij und Boris Feldman die Wochenzeitung Russkaja Germania (russisch Русская Германия). Sie hat mit ihren Regionalausgaben in Berlin (Russki Berlin), Nordrhein-Westfalen (Rheinskaja Gazeta), Bayern (Russkaja Germanija – Bawarija) und Hamburg (Russkaja Germanija – Gamburg) eine verkaufte Gesamtauflage von 61.000 Exemplaren.

Gratiszeitungen

Ein anderes Geschäftsmodell, nämlich jenes der Gratiszeitung, pflegt in München der Moskauer Physiker Ashot Terterian mit seinem Verlag Terterian. Er fing 1998 mit der Monatszeitung München-Plus an, die anfangs eine überwiegend soziale Ausrichtung hatte und den russischsprachigen Einwanderern die Integration erleichtern sollte.

Seitdem hat Terterian expandiert und veröffentlicht heute das Flaggschiff Germania Plus (russisch Германия Плюс) mit den Regionalausgaben München Plus, Nürnberg Plus, Augsburg Plus und Berlin Plus, deren monatliche Gesamtauflage 100.000 Exemplare erreicht. Die Monatszeitungen werden gratis aufgelegt in russischsprachigen Läden, Arztpraxen und Kliniken, in Reisebüros ebenso wie in Restaurants und Bäckereien.

Boulevardzeitungen

In Frankfurt wiederum gründete das russische Boulevardblatt Moskowski Komsomolez 2001 eine auf die Bedürfnisse der Diaspora zugeschnittene MK-Germania (russisch МК Германия). Die Wochenzeitung hat erst eine Auflage von 35.000 Exemplaren, obwohl ihr die moderne Infrastruktur der zweitgrössten Zeitung Russlands mit einem Anschluss an die weltweiten Presseagenturen zur Verfügung steht.

Lokale Zeitschriften

Auf lokaler Ebene erscheinen in Deutschland mittlere und kleine Printmedien wie die vom MedienHaus GmbH & Co. KG in Dortmund herausgegebene Monatszeitschrift Partner (russisch Партнёр) mit einer Auflage von 20.000 Exemplaren und Partner-Nord mit 10.000 Exemplaren für die nördlichen Bundesländer.

Zu den Produkten dieses Verlages gehören auch die liebevoll gestaltete Kinderzeitschrift Ostrow Tam-i-Tut (russisch Остров Там-и-Тут) (Die Insel Hier-und-Dort) und eine Quartalszeitschrift für zeitgenössische russischsprachige Literatur Zarubezhnye zapiski (russisch Зарубежные записки).

Im nordrhein-westfälischen Kalletal erscheint eine Monatszeitschrift für Aussiedler Semljaki (russisch Земляки) (Landsleute) mit 30′000 Abonnenten.

Zweisprachige Zeitschriften

Seit 2005 erscheint in Lörrach das zweisprachige Informationsblatt Ostrowok (Inselchen) der Aussiedlerinnen Galina Zerr und Lydia Pfeiffer für die russischsprachigen Einwanderer im deutsch-schweizerisch-französischen Dreieck.

Zweisprachig ist auch die Deutsch-Russische Zeitung, welche in Augsburg nach mehrjähriger Unterbrechung seit Januar 2008 wieder erscheint (1998 war die Zeitung nach 24 Ausgaben eingestellt worden).

Schweiz

Russkaja Schweizarija (russisch Русская Швейцария) (Russische Schweiz) ist die einzige russischsprachige Zeitschrift der Schweiz. Mit einer Auflage von 6'000 Exemplaren informiert das Monatsmagazin die rund 13'000 Russischsprachigen in der Schweizer Diaspora über den Alltag, über politische und juristische Fragen. Es ist aber auch ein Forum für Gedankenaustausch, Personenporträts und praktische Tipps.

Österreich

In Wien erscheint die Monatszeitschrift Sootetschestwennik (russisch соотечественник) (Landsmann), deren Chefredakteur und Herausgeber Serguei Tikhomirov die rund 80′000 Russischsprachigen in Österreich über das Leben in der Diaspora informiert.

Einzelnachweise

  1. - The Newsroom of Eastern Europe "50 Zeitungen für 5 Mio. Russen zwischen Berlin, Wien und Zürich", 19. Juni 2009
  2. Русская мысль Website
  3. Osteuropa, 48, 1998, p. 622-28, Claudia Weiss: "Zwischen gestern und morgen. Die Pariser Wochenzeitung Russkaja mysl auf der Suche nach neuen Wegen"
  4. Russischsprachige Bevölkerungsgruppen in Deutschland
  5. Russische Sprache in der Welt, Bericht des Russischen Außenministeriums, Moskau 2003 (russisch)
    „По оценочным данным, русским языком в той или иной степени владеют около 6 млн. человек, в т.ч. 3 млн. – выходцы из республик бывшего СССР“