„Wat Tyler“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. April 2013, 11:01 Uhr

Wat Tyler wird von William Walworth, dem Bürgermeister von London, unter den Augen von Richard II. angegriffen

Wat Tyler (eigentlich Walter Tyler; † 15. Juni 1381 in Smithfield, heute London) war ein englischer Bauernführer, der 1381 die Peasants’ Revolt anführte; sein Nachname Tyler („Ziegelbrenner“) bezeichnet eigentlich seinen Beruf.

Der minderjährige König Richard II. ließ im Mai 1381 eine Kopfsteuer eintreiben, um den Krieg gegen Frankreich zu finanzieren. Angestachelt durch die Predigten des Priesters John Ball, scharte Wat Tyler eine Armee von Aufständischen um sich, nachdem die Bauern am 7. Juni Rochester Castle eingenommen hatten. Zuerst erhoben sich die Bauern aus Essex, später folgten die aus Kent. Am 10. Juni nahmen sie Canterbury ein und zogen weiter nach London, nachdem sie zuvor am 13. Juni den Savoy Palace erobert hatten. Am gleichen Tag stürmten sie die London Bridge und zogen plündernd durch die Stadt. Eine Gruppe von Bauern drang in den Tower of London ein und tötete den Lordkanzler und Erzbischof von Canterbury Simon Sudbury, sowie dem Schatzkanzler Robert Hales.[1]

Am 14. Juni begannen in Smithfield, unmittelbar nördlich der Stadt, Verhandlungen mit dem König. Bei den Gesprächen stellte Wat Tyler weitreichende radikale Forderungen, so die Konfiszierung von Kirchengütern und die Abschaffung von Leibeigenschaft und Ständeordnung. Doch Tyler provozierte die Gegenseite mit abfälligen Bemerkungen, woraufhin William Walworth, der Bürgermeister von London, sein Schwert zog und ihn schwer verletzte. Ein Knappe des Königs tötete daraufhin den Rebellenführer.

1794 verarbeitete Robert Southey Tylers Leben in dem nach ihm betitelten Gedicht Wat Tyler. Die Komponisten Alan Dudley und Nancy Bush schufen 1948–1950 die Oper Wat Tyler.

Einzelnachweise

  1. H. Vollrath & N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 159